MaxNix präsentierte die rorcultur 2016

von Hans-Jürgen Fuchs (02. Juli 2016)

Vor langer langer Zeit, noch im letzten Jahrtausend, da war einmal ein Mann der suchte mit seiner Familie eine Unterkunft. Und da es in der wunderschönen Weststadt keinen Platz gab, musste er in die Fremde ziehen. Weit hinaus in die Welt, bis nach Rohrbach. Das kannte damals in der Weststadt niemand. Der junge Mann landete also hier und fremdelte anfangs ein bisschen.

Aber eines Tages, 2002 war das, kam er auf dem Kerweplatz. Und da wo normalerweise nichts ist, auf dem kahlen Bolzplatz, war plötzlich Nix. Max Nix nämlich, die Rohrbacher Stimmungskanone. Und ein Zirkuszelt war da, eines, das so aussieht, wie ein Zirkuszelt aussehen sollte.

Anlass waren „10 Jahre Förderverein” der Eichendorffschule. Max Nix, bürgerlich Thomas Nigl, Erster Vorsitzender des Fördervereines , führte durch ein buntes Programm voller akrobatischer und magischer Highlights ausgeführt von Kindern und Jugendlichen der Eichendorff-Schule. Das war unglaublich und wunderbar. Und hieß Zeltrevue.

Und dann gab es auch noch die Saalrevue. Die hatte keine Saalkapelle, sondern eine KaSaalPelle. Und wäre eigentlich im Restaurant am Ende des Universums genau richtig gewesen. Aber damals kam man da noch nicht hin, schließlich fand das ganze ja Anfang des Jahrtausends statt. Doch die Saalrevue spielte immerhin in der „Kneipe im Zentrum Rohrbachs”, im Roten Ochsen. Sie begann mit dem Anfang. Und endete mit der Zugabe. Wie es sich gehört. Dazwischen lagen Spiel, Spaß und Spannung. Zwei Stunden lang. Die Akteure waren alle Laien. Jedenfalls fast. Und sie hießen alle Greger und waren sehr lustig und sahen auch so aus. Eine sogar wie Nana Mouskouri.

Dem Mann jedenfalls war plötzlich klar: Rohrbach ist gar nicht irgendwo draußen, sondern mitten drin. Um nicht zu sagen das Zentrum überhaupt. Und da er selbst nicht singen, tanzen oder zaubern konnte, organisierte und fotografierte er. Und so gab es die rorcultur. Jedes Jahr im Herbst.

Aber auch Max Nix ging hinaus in die Welt um berühmt zu werden...und so kam es, dass es irgendwann keine rorcultur mehr gab. Wer Max Nix sehen wollte, musste weit fahren. Nach Tokio oder Rio, Berlin, Montreal, Hamburg oder Cannes. Schlimmstenfalls sogar nach Stuttgart. Oder er war zur rechten Zeit am rechten Ort. Nämlich hier im Zentrum des Universums ... in der Eichendorffhalle.

Denn die rorcultur 2016 bildete den Abschluss der Abendveranstaltungen in der Festhalle zum großen Jubiläumswochenende in Rohrbach. Die Besucher erlebten ein Revival. Und etwas Neues. Thomas Nigl war wieder in Rohrbach auf der Bühne.

Zu verdanken hatten wir das auch der BBBank, die uns beim Jubiläum unterstützte und diesen Abend mit möglich machte hat. Sebastian Twardawski und Michael Radke von der Rohrbacher Filiale der BBBank waren vor Ort und stellten fest, dass sie bei der Wahl der Veranstaltung die einzig wahre Entscheidung getroffen haben: die Badische Beamtenbank und Max Nix sind quasi füreinander geschaffen.

Max Nix hatte ein sehr spezielles Programm mit Elementen aus Comedy, Musik, Zauberei, und Artistik zusammengestellt und segelte wie immer äußerst geschmackssicher am Rande der Peinlichkeit – ohne ­jemals abzustürzen.

Präsentiert wurden schöne Melodien und internationale und nationale Künstler und Artisten! Und solche aus Rohrbach. Die erste Hälfte des Abends beherrschten Max Nix und seine Assistänzerinnen Anne Kloos und Dörte Pommerin die Bühne. Letztere sind ja auch 2/3 Weiberkram und sie präsentierten Teile ihres Schneewitschen-Programms (das übrigens am 1. und 2. Oktober wieder im Alten rathaus zu sehen sein wird) 1/3 Weiberkram fehlte, so dass Thomas Nigl einmal als drittes Weib einspringen musste. Was ihm natürlich souverän gelang. Jedenfalls fast.

Atemberaubend waren die Aktionen der Accrobaticgruppe des Circus Peperoni – nicht nur für die Zuschauer in den ersten Reihen. Und Mareike vom Circus Peperoni hangelte sich an Tüchern durch die Festhalle – das war großer Circus. Martina Baumann und Uwe Loda gehören einfach zu rorbach und zur rorcultur. Diesmal traten sie als »Uwelmaro« auf, denn sie hatten Elisabeth Osewold und Rolf Grillo mitgebracht und verzauberten die Halle mit schönen Tönen …

… ehe dann harte Bässe durch den Saal trieben und David Confal kam, der in Heidelberg geboren ist, seine Kindheit hier verbrachte und schon mit sechs Jahren beim Circus Peperoni erste Bühnenerfahrungen sammelte. Seine Diaboloshow hat uns einfach umgehauen. Das kann man leider nicht beschreiben, das muss man gesehen haben! Wer es verpasst hat: Nachholen kann man das nicht aber ein bisschen gucken kann man hier …

Auch hier ein paar Impressionen vom Abend …